Auf den Film bin ich aufmerksam geworden, als ich im Jahr 2001 als Metzgerin-Kamaraschwenkfutter in dem Kurzfilm Neon mitspielte. Oliver sagte mir, dass es einen Fassbinder Film gibt, der auch in Frankfurt spielt, in dem eine Transe die Hauptrolle spielt, die in einem Schlachthof arbeitet, so wie die Hauptdarstellerin in Neon.
Ich war sehr gespannt. Der Film lief leider in der Zwischenzeit nicht im Fernsehen, doch glücklicherweise ist er im Januar auf DVD veröffentlicht worden. Neon und 13 Monde haben außer den oben genannten Schlagwrtern jedoch nichts gemein.

Der Filmtitel wird gleich am Anfang erklärt. Jedes 7. Jahr ist ein Jahr des Mondes und wenn es in solch einem Jahr noch 13 Neumonde gibt, kann das für gefühlsbetonte Menschen zu persönlichen Katastrophen führen.
So wird also die Lebensgeschichte von Elvira Weishaupt (Volker Spengler) erzählt, die als Erwin geboren wurde. Der Film ist sehr traurig, ohne dabei jedoch pathetisch zu werden. Fassbinder hat 13 Monde 1978 nach dem Selbstmord seines Ex-Freundes Armin Meier gedreht und ist damit einer seiner persönlichsten Filme, wie man aus einem DVD-Bonus-Interview erfährt.
Nach den Tiefen gibt es manchmal Witze. Die Schauspieler tanzen eine Jerry Lewis Tanzszene nach. Fassbinder war Fan von Jerry.
Hoffnung. Verzweifung. Liebe.
Aufopferung. Ablehnung. Gefängnis.
In dem Buch Filme befreien den Kopf gibt es das ausführliche Expose zu 13 Monden mit sehr guten Hintergrundinformationen / Erläuterungen.
Meine Internetrecherche zu 13 Monde hat übrigens ergeben, dass 2005 ein Jahr mit 13 Neumonden ist, wobei der 13. Neumond am 31.12. ist und damit der zweite Neumond im Dezember sein wird. Der zweite Neumond in einem Monat wird auf okulten Seiten Dunkelmond genannt. 2005 ist kein Mondjahr, 7. Jahr, erst wieder 2006, dann gibt es aber keine 13 Neumonde. Glück gehabt.